Echternacher Evangeliar

Das Echternacher Evangelistar – Ein Glanzstück ottonischer Buchkunst

Entstanden um 1030 im berühmten Skriptorium der Abtei Echternach, zählt das Echternacher Evangelistar zu den prachtvollsten Handschriften des Mittelalters. Auf 155 reich verzierten Pergamentseiten finden sich liturgische Evangelien-Texte für das Kirchenjahr – geschrieben teils in Goldtinte und begleitet von 41 eindrucksvollen Miniaturen.

Das Besondere: Die Mönche vereinten byzantinische, karolingische und spätantike Stile mit neuen erzählerischen Elementen. So entstanden nie dagewesene Darstellungen wie der erste Bilderzyklus zum Heiligen Stephanus mit Szenen aus dem Alltagsleben – ein Novum in der mittelalterlichen Buchkunst.

Mit goldleuchtenden Farben, Purpurhintergründen und über 250 prunkvollen Initialen ist das Werk ein wahres Feuerwerk klösterlicher Kunst. Heute wird der Codex in der königlichen Bibliothek Belgiens verwahrt – ein Zeugnis höchster Kunstfertigkeit und spiritueller Erzählkunst.